Dienstag, 3. September 2013

Omnomnomnom

So, ihr lieben Leute. Ein Monat meiner Reise ist schon vergangenen. Anlässlich dieses bahnbrechenden Ereignisses hier mal ein ganz besonderer Blog-Eintrag!

Vier Wochen reise ich durch das Ende der Welt. Ich habe viel gesehen, ein bisschen gearbeitet und doppelt so viel Geld ausgegeben wie geplant.
Aber mein größtes Problem ist: ich denke nur an das EINE!

Genau. Nämlich an Essen. Eigentlich hatte ich mir vor Neuseeland vorgenommen, meine Reise zu nutzen, um ein paar Kilo loszuwerden. Frauen sind nunmal so. Sie sind nie zufrieden mit ihrem Körper. Und meiner...nun ja...da geht noch was. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, anderthalb Wochen  lang von zwei Frauen gemästet zu werden. Sarah und Trish waren wie Mütter für Lisa und mich. Man konnte mit ihnen Filme sehen, putzen, wegfahren und essen. Aber es war eben viel zu viel essen. Jede der beiden Frauen hatte dabei ihre eigene Technik.
Sarah wollte uns neuseeländische Süßigkeiten nahe bringen. Das lag vielleicht daran, dass sie die selbst so gern aß. Also gab es morgens Müsli mit Früchten, zwischendurch Tee mit Kuchen, Keksen, marshmallow cake oder Kräckern, mittags gab es dann Sandwiches oder was von Subway, abends etwas Gekochtes und danach natürlich noch ein Dessert. Von Donnerstag bis den darauf folgenden Donnerstag fühlte ich mich wie ein schwangeres Nashorn. Als wir dann zu Trish kamen, hatte ich gehofft, dass wir einen Gang zurück schalten könnten.
Wie sehr hatte ich mich da bloß geirrt. Bei Trish gab es frühs Porridge, zwischendurch Tee mit Keksen oder Kuchen, zum Mittag Sandwiches und abends noch viel mehr Gekochtes. Das lag daran, dass Trish so eine hervorragende Köchin war, mit einem viel größeren Magen als Lisa und ich zusammen und dazu mit dem Bedürfnis, uns alle für Neuseeland typischen Gerichte probieren zu lassen, die Sarah noch nicht in uns hinein bekommen hatte. Aus dem schwangeren Nashorn wurde ein Zuchtelefant.
Einmal mussten wir Trish sogar förmlich anbetteln, uns nichts zum Lunch zu machen. Wir wollten natürlich nicht unhöflich sein. Aber irgendwann gelangt man an den Punkt, an dem man in den Spiegel sieht und alle Höflichkeit vergisst. Das mut dem Betteln hat gut geklappt, muss ich sagen. Wir bekamen zwar trotzdem etwas zu essen, aber es war "nur" Obst ^^

Natürlich möchte ich euch die für Neuseeland typischen Gerichte nicht vorenthalten. Jedenfalls nicht die, die ich bisher kennen gelernt habe. Was schon ziemlich viele sind, aus benannten Gründen...
- Porridge. Das ist das typische Frühstück eines Neuseeländers. Der ordinäre Deutsche kennt es vielleicht als Haferbrei. Dazu isst ein Kiwi braunen Zucker, Sahne oder Joghurt. Lisas und meine Variante war Porridge mit Früchten. Sehr zu empfehlen. Ich könnte mich den ganzen Tag davon ernähren.
- Zum Lunch gibt es dann Sandwiches. Dazu muss man ja nicht viel sagen. Außer vielleicht, dass sie immer so dick wie ein Big Tasty Bacon belegt sind. Schrecklich groß und für viele Menschen von der Menge her für einen ganzen Tag völlig ausreichend :D Einmal hat Trish uns ein ganz besonderes Sandwich gemacht. Man nehme Toastscheiben (übrigens gibt es hier nur Weißbrot bzw Toast, ich vermisse deutsches Brot so sehr!), mische Eier, geriebenen Käse und Frühlingszwiebeln, gieße diesen Mix auf das Toast und lasse es im Ofen ein paar Minuten brutzeln. Fertig!
- Das Gericht überhaupt,  was nie auf einem neuseeländischen Essenstisch fehlen darf, sind Fisch and Chips. Und zwar in gigantischen Mengen. Dazu gibt es wahlweise Soßen oder frittierte Kartoffeln und Fischsticks.
- Trish bereitete dazu noch etwas für uns vor: cornbeef, carrots with parsnip, broccoli and kumara. Das ist ganz lang gekochtes Rindfleisch mit einer Paste aus Möhren und Pastinaken, Kumara (einer neuseeländischen Süßkartoffel) und Brokkoli. Dazu gab es eine süßliche Soße, aber ich hab nicht ganz verstanden, woraus die bestand...
- Tja...was trinken die Neuseeländer? Das Leitungswasser schmeckt und riecht hier nach Chlor, scheint die Kiwis aber irgendwie gar nicht zu stören bzw sie merken es aus Gewohnheit schon gar nicht mehr. Kaffe wird auch getrunken. Größtenteils allerdings nur die Instant-Version :( Wer aber weder Instant-Kaffee noch das eklige Leitungswasser mag, der kann sich ganz einfach erfrischen: Trish warf immer ein paar Scheiben Zitrone, Gurke und ein paar Minzblätter in einen Krug Wasser und ließ ihn über Nacht stehen. Ich sag euch: das schmeckt echt genial! Super erfrischend und für jeden geeignet, der gern Geschmack in seinem Wasser hat, aber nicht so auf Zucker steht. Für die Süß unter den Kiwis gibt es aber auch etwas. Es heißt L&P. Lemon and Paeroa. Das ist ein kohlensäurehaltiges, leicht süßes Erfrischungsgetränk, das nach einer Mischung aus Apfelschorle und Sprite schmeckt. Echt interessant. Das gibt es auch nur in Neuseeland, nirgendwo anders!
- Was gibt es noch? Ach ja. Die Rubrik: Dickmacher. Neuseeländer essen marshmallow cake (Marshmallow-Masse auf einem Kuchenboden), Kräcker, Pavlova (Baiser mit Früchten, vorrangig Kiwis. Das ist ein Traum! Probiert es mal, es gibt Rezepte dazu im Internet) und Cookies. Gaaanz viele Cookies. Aber am schlimmstem war das hokey pokey ice cream. Ein Eis mit Caramel und Krokant. Eine Kalorienbombe, aber göttlich im Geschmack. Wir hatten leider viel zu viel davon...

Sobald wir Taupo verließen, fühlte ich mich wie ein vom Essen befreiter Mensch. Jetzt machen wir erstmal Diät. Morgens Porridge mit Früchten und abends irgendwas Gesundes. Gemüsepfanne und sowas. Dazu viel Bewegung und viel trinken.

Heute waren wir um den Lake Rotorua wandern. Wie der Lake Taupo, entstand dieser aus einem Vulkankrater. Um ihn herum befinden sich überall geothermale Quellen, Geysire, dampfende Erdlöcher und mud pools, was kochende Schlammbäder sind. Soll gut für die Haut sein ;)
Morgen geht es dann nach Matamata, wo man Hobbiton besichtigen kann. Ich freu mich schon so sehr darauf! Deswegen gibt es morgen auch gleich nochmal einen Eintrag :)
Bis dann, eure Christina!

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