Wir haben es getan, die Lisa und ich.
Wir waren in Hobbiton *_* Leider hatten wir nicht so viel Glück mit dem Wetter - es hat geschüttet wie aus Eimern. Aber ein eingefleischter Herr der Ringe Fan nimmt so etwas gern in Kauf.
Ich muss sagen, es war eines meiner bisherigen Highlights in Neuseeland. Wer kann schon einmal den Drehort eines Filmes besuchen, der einer der bekanntesten auf der ganzen Welt geworden ist?
Aber nun erstmal ein bisschen Geschichte.
J.R.R. Tolkien veröffentlichte den Fantasyroman The Hobbit or There and Back Again im Jahre1937. Es war ein Kinderbuch und handelte von einem kleinen, menschenähnlichen Wesen aus Mittelerde, das unerwartet, durch einen Zauberer verursacht, in ein großes Abenteuer verwickelt wird.
Erst später wurde der Roman durch die Trilogie Lord of the Rings ergänzt. Diese sollten nach seinen Vorstellungen allerdings nicht als Kinderbücher gesehen werden, also änderte er die ursprüngliche Version der Handlung noch einmal ein bisschen um.
Tolkiens Werke waren stets sehr populär und so kam Peter Jackson über 60 Jahre später, nämlich 1998, nach Neuseeland, um dort die Herr der Ringe Trilogie zu verfilmen - und stieß auf eine riesige, abgelegene Farm in Central North Island in der Nähe von Matamata. Die Alexander Farm stellte die perfekte Location für das von Tolkien so detailliert beschriebene Hobbiton dar; das zu Hause der Hobbits in Mittelerde.
Die Konstruktion des, ich nenn es mal "Dorfes", begann im März 1999. Die New Zealand Army stellte dafür sogar die Maschinen, die benötigt wurden, um die Landschaft zu bearbeiten. Die Konstruktion Hobbitons dauerte neun Monate. Es mussten Straßen zum Set gebaut, Pflanzen aus aller Welt herbeigeschafft sowie Hobbithöhlen kreiert und in die Hügel gesetzt werden. Die große Eiche auf dem Hügel von Beutelsend, Bilbo Beutlins Zu Hause, wurde aus Matamata hergeschafft. Dazu wurde sie zerschnitten, die Einzelteile nummeriert und nach auf die Alexander Farm transportiert, wo sie wieder zusammengesetzt wurden. Die dazugehörigen Blätter wurden detailgetreu in Taiwan hergestellt. Was für ein Aufwand! Beutelsend, die Mühle und der Grüne Drache bekamen sogar eigene Elektro- und Stromanschlüsse. Die Bau - und Dreharbeiten wurden dabei allerdings stets streng geheim gehalten.
Nach dem Dreh des dritten Teils von Herr der Ringe wurde das Dorf für Zuschauer geöffnet. 2010 begannen wieder Dreharbeiten, diesmal zu "Der Hobbit".
Schauspieler wie Sir Ian McKellen (Gandalf), Elijah Wood (Frodo), Ian Holm (die alte Bilbo-Version) und Sean Astin (Sam) waren dort. Und nun durften wir das alles sehen. Wahnsinn.
Natürlich sprangen dort keine Hobbits rum. Aber kennt man die Bücher, die Filme, so macht einem das nichts aus. Man ist fasziniert von dieser Welt. Unser Guide erzählte uns ein bisschen von einem fanatischen Fan, der den Drehort in vollständigem Hobbitkostüm betrat, allerdings zwei Meter groß war. Der wohl größte Hobbit der Welt ^^ Oder von Besuchern, die dachten, der See in Hobbiton sei nicht echt, darauf hineinsprangen und merkten, dass er ganz schön tief war. Oder von Fanatikern, die das ganze Dorf nach Frodo Beutlin durchsuchten. Es gibt schon komische Menschen auf dieser Erde.
Nach der Tour ging es in den Grünen Drachen auf ein Ingwerbier. Schade, am Ende habe ich mich nicht getraut, den Becher zu mopsen.
Trotzdem war es ein tolles Erlebnis. Und es hat mich dazu verleitet, die Drehorte in Wellington und auf der Südinsel auch noch zu besuchen. Das Geld ist es mir wert. Man kommt nicht alle Tage nach Neuseeland :)
Heute ging es dann weiter mit Abenteuern. Zorbing war angesagt. Jeder hat es vielleicht schon einmal irgendwo gesehen. Große, mit Luft gefüllte Bälle, in denen man einen Berg hinunter rollt. Hört sich langweilig an, ist aber ganz und gar nicht so. Echt toll, auch wenn man pitschnass wird von dem Wasser in den Bällen. Man wird durchgeschüttelt, bis man das Gefühl für oben und unten verliert. Absolut cool!
Naja...jetzt geht es erstmal nach Tauranga. Wir wollen endlich eine bezahlte Arbeit finden.
Bis dahin liebe Grüße,
Eure Christina :)
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